Melanie Jardin und Jörg Hagemeier waren nach Wremen gekommen, um am 11. Dezember 2015 um 09:30 Uhr im Leuchtturm „Kleiner Preuße“ zu heiraten. Es war ein trüber Tag. Der Wind pfiff mit Windstärke 7 und stärkeren Böen von der Nordsee um den Leuchtturm. Der Leuchtturmwärter hatte den Turm auf der Galerie mit einem Weihnachtsbaum geschmückt und innen eingeheizt, so dass es hier mollig warm war. Die Standesbeamtin nahm die Zeremonie vor, das Brautpaar sprach das Ja-Wort und tauschte die Ringe, in denen neben dem Datum auch der „Kleine Preuße“ eingraviert war. Als Ehepaar Hagemeier konnten sie den Turm verlassen. Sie waren alleine nach Wremen gekommen und von der Hochzeit wusste niemand. Die Überraschung wird erst nach ihrer Rückkehr in die Heimat den Verwandten und Freunden mitgeteilt.
Vor drei Jahren hatten sich Melanie Jardin und Jörg Hagemeier kennen gelernt. Er wollte im Internet eine Küche verkaufen und sie interessierte sich für eben diese Küche. Bei einem Telefonat tauchte die Frage auf, ob der Herd an den vorgesehenen Platz passen würde. Da dies telefonisch nicht zu klären war, entschloss sich Jörg Hagemeier, den Platz persönlich in Augenschein zu nehmen. Das war der Beginn der Beziehung. Auf den Kauf bzw. Verkauf der Küche wurde allerdings verzichtet. Das Brautpaar wohnt mit ihren beiden Kindern, ihrer Tochter (10 Jahre) und seinem Sohn (12 Jahre) in einer ländlichen Gegend in der Nähe von Menden im Sauerland. Mitbewohner sind außerdem Hühner, Hähne und Enten, ein Hund und ein Pferd.
Durch ihre Liebe zur Nordsee war der Wunsch gereift, in einem Leuchtturm zu heiraten. Bei der Suche kam der „Kleine Preuße“ ins Visier. Da er klein und gemütlich ist, war er die richtige Wahl. Die Standesbeamtin bezeichnete ihn als Symbol für die Ehe und wünschte dem Brautpaar, dass er immer, wie bei den Schiffen, den richtigen Weg zeigen wird.
Der Heimatkreis und das Leuchtturmteam wünschen den Frischvermählten zusammen mit ihren Kindern für die gemeinsame Zukunft alles erdenklich Gute.