Mit einem Rezept in der Hand machte sich Polizist Sven Wittmer auf den Weg zur Praxis der Physiotherapeutin Nicole Koke. Die mehrfachen Behandlungen waren nicht nur in medizinischer Hinsicht ein Erfolg, sondern man kam sich dabei auch persönlich näher. Nach zahlreichen gemeinsamen Spaziergängen und Fahrradtouren wurden sie ein Paar. Diese Entscheidung beinhaltete, dass sie fortan eine sogenannte Patchwork-Familie, mit bereits vier erwachsenen Kindern, einem Hund und zwei Meerschweinchen waren. Ob die große Liebe des Brautpaares zum Meer etwas mit der Anschaffung der Meerschweinchen zu tun hatte, ist nicht überliefert. Dennoch war für die beiden klar, dass ein Leuchtturm Trauungsort sein wird. Durch Zufall entdeckten sie den Leuchtturm Kleiner Preuße, und damit war eine wichtige Entscheidung gefallen.
Teil 2 folgte dann im Indischen Ozean auf den Seychellen mit dem Heiratsantrag des Bräutigams. Der heutige Trauungstag beweist, die Braut hatte nicht „Nein“ gesagt. Heute, am Freitag, 31.Mai um 11:00 Uhr war nun der große Augenblick gekommen. Leider spielte der Wettergott nicht mit. Regen und Sturm stellten eine große Herausforderung dar. Aber es gab keine missmutigen Gesichter unter allen Anwesenden, denn ihre Aufmerksamkeit war ausschließlich darauf gerichtet, ob die erlösenden „Ja“-Worte des Brautpaares deutlich zu vernehmen sind.
Die Standesbeamtin Frau Bastian arbeitete dann erst einmal die rechtlichen Vorgaben ab, fand daneben aber auch noch Platz für einige gut gemeinten persönliche Anmerkungen an das Brautpaar. Sie schien die richtigen Worte gefunden zu haben, was wiederholtes Gelächter bei den Anwesenden bezeugte. Die beiden „Ja“-Worte gingen dann auch ohne Zögern über die Lippen des Brautpaares, was im inneren des Turmes mit großem Beifall bedacht wurde.
Eine besondere Überraschung hatte sich einer der Hochzeitsgäste ausgedacht. Von der Turmgallerie des Kleinen Preußen bedachte er das Ehepaar mit einem stimmungsvollen Trompetensolo. Ein sehr emotionaler Moment, auch für alle anderen Zuhörer.
Nach der Trauung wartete ein kulinarisches Mittagessen in einem Wremer Restaurant auf alle Hochzeitsgäste. Eine gemeinsame Kutterfahrt am Nachmittag rundete dann den ereignisreichen Tag ab. Darum heißt es Daumen drücken, damit der Wettergott für dieses Unternehmen gnädiger gestimmt ist.