Zuerst dekorierten sie das Armaturenbrett des Autos, dann saßen sie später auf dem Stammbuch, um die Eheringe zu bewachen und landeten schließlich in der Bratpfanne der Leuchtturmküche. Zum Glück war der Ofen kalt. Das heutige Brautpaar, Christine Lindig und Klaus-Dieter Schelte, lernten sich vor fünf Jahren über das Internet kennen, pflegen aber immer noch eine Fernbeziehung. Die Braut hat ihren Wohnsitz in Schleiz/Thüringen und der Bräutigam in Schwabach/Franken. Nach dem alten Grundsatz „Distanz schafft Nähe“, reifte dann doch bei beiden der Entschluss, wir wollen heiraten.
Da das Brautpaar eingefleischte Ostfriesland Urlauber sind, war für beide klar, der Ort unserer Trauung muss ein Leuchtturm sein. So wurden erst einmal die Leuchttürme an der ostfriesischen Küste in Augenschein genommen. Aber keiner fand Gnade vor ihren kritischen Augen. Dann machte eine Bekannte sie auf den Kleinen Preußen in Wremen aufmerksam. Es waren dann zwei entscheidende Dinge, die den Ausschlag für den Kleinen Preußen gaben. Erstens waren beide sehr angetan davon, dass es ihnen bei einem Besuch in Wremen ermöglicht wurde, den Leuchtturm zu besichtigen, obwohl er eigentlich geschlossen war. Dies wurde durch die freundliche Unterstützung der Tourismuszentrale und Dank eines hilfsbereiten Mitgliedes des Heimatkreises ermöglicht. Und zweitens hatte sie die Statistik auf der Homepage des Kleinen Preußens überzeugt, die dokumentiert, dass nach über 500 Trauungen die Scheidungsrate bei diesen Paaren bundesweit den niedrigsten Stand hat.
Somit passte an diesem Trauungstag alles zusammen, der richtige Leuchtturm, sonniges Wetter, die Enten dabei und einfühlsame Worte der Standesbeamtin, Bianca Marjenhoff, bei denen das Brautpaar seine Tränen der Rührung nicht zurückhalten konnten.