Dicker Nebel hüllte nicht nur den „Kleinen Preußen“, sondern ganz Norddeutschland am Freitag, den 18. November 2011 ein. Die Ozeanriesen auf der Weser machten mit ihren dröhnenden Nebelhörnern auf sich aufmerksam und warnten den Gegenverkehr. Sie hätten es nicht nötig, denn ihre Radargeräte zeigen jeden kleinen Gegenstand auf dem Fahrwasser und noch weit darüber hinaus an. Und Fischerboote die ihren Weg kreuzen könnten, würden den Teufel tun, sich in dieser Waschküche auf das offene Wasser zu wagen. Aber in dem kleinen Turm am Wremer Kutterhafen trauten sich im wahrsten Sinne des Wortes zwei Verliebte aus Sachsen. Heike Krause und Stefan Engelmann waren allein aus Leipzig angereist, um hier in den „Hafen der Ehe“ einzulaufen und sich ein lebenslängliches Mit- und Füreinander zu versprechen. Gemütlich und eingeheizt war es, als Standesbeamtin Bianca Marjenhoff den Trauakt vollzog und Leuchtturmwärter Hartmut Pinkall an der Tür wachte, falls sich doch noch jemand in dieser „dicken Suppe“ zum Turm verirren sollte.
Vor einem Jahr hatten die Beiden sich kennen und lieben gelernt und es stand von Anfang an fest, sollte geheiratet werden, dann an einem besonderen Ort. Und so kam es nun ja auch. Anstoß gab eine Aufzeichnung im NDR über die Versetzung des Leuchtturms Obereversand. Der technisch interessierte Ehemann erinnerte sich an den Wurster Küstenstrich aus seiner Beschäftigungszeit in Bremerhaven und – der Trauort war gefunden. Glücklich stellten sich beide der Fotografin, um das freudige Ereignis festzuhalten. Leider nur im Turm, denn draußen wabbte weiterhin der undurchdringliche Nebel vor sich hin. Leuchtturmwärter Hartmut gratulierte im Namen des Heimatkreises, überreichte ein Erinnerungsfoto und wünschte den Eheleuten Engelmann alles Gute und viel Glück für die neue Zweisamkeit.