„Und wenn ihr mich für verrückt erklärt, ich werde im Kleinen Preußen am Wremer Tief heiraten!“ So oder ähnlich hat Melanie Müller wohl ihrer Mutter erklärt, wo sie ihren zukünftigen Gatten, Andree Schober, in den Hafen der Ehe navigieren möchte. Gereift ist der Entschluss der Turmhochzeit auf einem Campertreffen vor zwei Jahren in Wremen, als die Bad Münder Braut eine Trauung im kleinen Wremer Leuchtturm verfolgen konnte. Als begeisterte Camper vor der Wurster Küste hatten dann die angehenden Eheleute auch gar keinen langen Weg zum Traualtar. Zu Fuß bei strahlendem Sonnenschein und mit einer großen Anzahl von Campingplatznachbarn und Gästen erreichten sie am 3. Juni 2011 pünktlich um 11:00 Uhr den Ort des Geschehens.
Der Standesbeamte Hans Hey lud dann die Trauzeugen und die engere Verwandschaft in den Turm, weil für alle Besucher natürlich kein Platz in dem kleinen Leuchtturm war. Als dann die Tür verschlossen war, wurde drinnen geheiratet und draußen bereiteten liebe Freunde die ersten schwierigen Prüfungen für die junge Ehe vor. Ein großes, rotes Herz musste mit Mini-Scheren aus einem Laken geschnippelt und die Braut durch das entstandene Loch getragen werden. Darüber hinaus wartete ein dicker, fetter Baumstamm darauf, mit muskelzehrendem Einsatz und einer rostigen und stumpfen Säge, zerteilt zu werden. Am Ende ließ sich festhalten, die Trauung gelang, das Herz wurde ausgeschnitten, die Braut getragen und auch die Säge ist heile geblieben.
Der Wremer Heimatkreis wünscht den beiden Campern der Costa Granata für die gemeinsame Zukunft alles Gute und viel, viel Glück!